Rettungsdienstliches Handeln findet unter besonderen Bedingungen statt. Der Arbeitsalltag ist u. a. durch Zeitdruck, psychische Belastungen sowie den permanenten Umgang mit Risiken und Gefahren charakterisiert. Damit das Rettungsfachpersonal umfassende Handlungskompetenz entwickeln kann, wird dringend eine spezielle und hoch professionell gestaltete Aus-, Fort- und Weiterbildung benötigt. Doch wie soll berufspädagogisch am besten auf den Einsatzalltag vorbereitet werden? Die Nachfolgeveranstaltung des Notfallsanitäter-Symposiums greift neue didaktische Konzepte für den Rettungsdienst auf und bezieht auch die organisatorischen Rahmenbedingungen von Lehr- und Lernveranstaltungen in die Betrachtung ein.
Viele Rettungsdienst-Schulen mussten in den letzten Jahren schmerzlich eine Einschränkung ihres Aktionsradius verzeichnen. Anfragen von Kunden aus anderen Bundesländern, die sich ganz bewusst eine Einrichtung für ihre Ergänzungsausbildung ausgewählt haben, können nicht bedient werden. Dann wiederum gibt es zuständige Behörden, die eine ganz eigene Lesart der Gesetze an den Tag legen und einigen Schulen damit Wettbewerbsvorteile verschaffen. In dem Vortrag wird es nach einer Definition des Begriffes „Territorialprinzip“ um die sich daraus ergebenden Probleme für Schulen und Schüler, aber auch für institutionelle Großkunden gehen.
Das neue Berufsbild des Notfallsanitäters verändert die Arbeitsweise im Rettungsdienst. Die bei der rettungsdienstlichen Versorgung ebenso mitwirkenden Rettungssanitäter müssen in der Lage sein, kompetent als Teammitglied mitarbeiten zu können. Die 1977 entstandene Rettungssanitäter-Ausbildung wird diesen Ansprüchen nicht mehr vollumfänglich gerecht. Daher hat sich der Ausschuss Rettungswesen wieder dieses Themas angenommen und neue Empfehlungen verabschiedet. Der Vortrag stellt den Stand der Diskussion dar und gibt einen Ausblick auf die reformierte Ausbildung.
Der Wandel und die Professionalisierung der Lehrkraft im Rettungsdienst sind aktuell in vollem Gange. Durch die Umsetzung des Notfallsanitätergesetzes werden neue Anforderungen an die Lehrkräfte gestellt. Aber welche Lehrkräfte werden mit welcher Ausprägung benötigt? Woher sollen sie kommen, wenn der Markt diese nicht hergibt? Eine klare Strategie der individuellen Personalentwicklung mit entsprechender Ausdauer kann eine Lösung für diese Fragestellungen sein.
Für die Generation Z, auch als „Digital Natives“ bezeichnet, ist das Smartphone unverzichtbar. Sie unterscheiden kaum noch zwischen Online- und Offline-Aktivitäten. Sie sind einerseits sehr aktiv, anderseits ist ihre Aufmerksamkeitsspanne verkürzt. Sie wünschen sich Autonomie und fordern gleichzeitig klare Strukturen. Neben guten Noten ist ihnen Kreativität wichtig. Welche Bedeutung haben diese Erkenntnisse für die Ausbildung? Wie sollte guter Unterricht aussehen? Können „neue“ Medien konstruktiv einbezogen werden? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für die Weiterbildung von Lehrkräften?
Angesichts des absehbaren Versorgungsbedarfs und des Komplexitätszuwachses in Aufgabenbereichen der Gesundheitsfachberufe empfiehlt der Wissenschaftsrat, zwischen 10% und 20% eines Jahrgangs auf hochschulischem Niveau auszubilden. Diese Empfehlung hat der Gesetzgeber aufgegriffen und regelt in § 7 NotSanG, dass die Ausbildung zur Notfallsanitäterin bzw. zum Notfallsanitäter im Rahmen von Modellvorhaben zur Erprobung von Weiterentwicklungen des Berufs des Notfallsanitäters im akademischen Bereich auch an einer Hochschule stattfinden kann. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus den unterschiedlichen Ansätzen zur Akademisierung des Berufsfeldes? Welcher Weg ist der richtige?
Das Schweizer Rettungswesen ist zuallererst geprägt durch die Eigenarten des Landes: Viersprachigkeit, die Alpenlage zwischen Boden- und Genfersee sowie die kleinräumige Organisationsstruktur ohne die Einflussnahme großer Hilfsorganisationen. Das Schweizer Bildungssystem vereinbart eine hohe Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen mit einer ausgesprochenen Stärke der nicht-akademischen Berufsbildung. Die beiden Systeme finden ihre Schnittmenge dort, wo formale rettungsdienstliche Qualifikation stattfindet. Das Referat legt den Status quo dar und geht das Wagnis eines Ausblicks ein. Entscheiden Sie selber, wo Sie der Schweiz voraus sind und wo Sie einen Input für die eigene Arbeit finden können.
Kann durch die Prüfungsmethoden der bisherigen Rettungsassistenten-Ausbildung die gesetzlich geforderte Handlungskompetenz der Notfallsanitäter erzielt werden? Zur Beantwortung dieser Frage werden geeignete Prüfungsmethoden vorgestellt, mit denen sich die vier Kompetenzbereiche (Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz) von Notfallsanitätern abbilden lassen und die aktuell in den Rettungsdienstschulen angewandt werden. Der erfolgreiche Zuwachs von Kompetenzen klappt nur, wenn man über das Lernen spricht und den Auszubildenden Hilfestellungen für das individuelle Lernen aufzeigt.
Die Berufsausbildung zum Notfallsanitäter stellt völlig neue pädagogisch- und medizinisch-fachliche Herausforderungen an die Ausbilder. Um dem vorgegebenen lernfeldorientierten Ansatz gerecht zu werden, stellt sich die Frage der didaktischen Ausrichtung innerhalb der Notfallsanitäter-Ausbildung, für die bisher ein spezifisches didaktisches Modell fehlt. Es lohnt sich ein Blick auf die fachdidaktischen Modelle anderer Gesundheitsfachberufe und die anzubahnenden Kompetenzen des Notfallsanitäters, um zu bestimmen, welche Elemente eine mögliche Fachdidaktik für den Rettungsdienst beinhalten sollte.
Die Notfallsanitäter-Ausbildung bringt auch rechtlich viele Neuerungen mit. So sind etwa minderjährige Auszubildende möglich und Fragen des Jugendarbeitsschutzes stellen sich neu. Auch die Frage, wie der Azubi konkret eingesetzt werden darf, ist klärenswert. Es gibt immer noch viele Fragen rund um die Notfallsanitäter-Prüfung und letztlich auch Fragen zur beruflichen Zuverlässigkeit, die sich z.B. aus der Durchführung erweiterter Maßnahmen ergeben. Ein paar Wochen vor der Veranstaltung werden die Teilnehmer des Symposiums per Mail um Fragen gebeten, die ihnen unter den Nägeln brennen und auf die der Referent dann eingehen kann.
Die Vermittlung sozialer Kompetenzen hat im Notfallsanitätergesetz einen besonderen Stellenwert erhalten. Ein hoher Stundenansatz ist speziell für diesen Bereich vorgesehen. Gerade der Unterricht zu psychosozialen Themen wie Kommunikation, Team- und Konfliktfähigkeit stellt Lehrkräfte an Notfallsanitäter-Schulen jedoch vor eine besondere Herausforderung. Im Workshop werden daher konkrete methodische Anregungen gegeben, um „Soft Skills“ zu trainieren und ihre Entwicklung systematisch zu fördern.
Spätestens seit Inkrafttreten des Notfallsanitätergesetzes sind die Begriffe „Lernfeld“, „Lernsituation“ oder „Handlungsorientierung“ in aller Munde. Doch worum handelt es sich hierbei genau? Welche Auswirkungen haben lernfeldorientierte Curricula auf die theoretische bzw. praktische Notfallsanitäter-Ausbildung? Und was gibt es bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes zu beachten? Dieser Workshop bietet Ihnen hierzu eine theoretische Fundierung sowie die Möglichkeit zum kollegialen Austausch.
Get-Together am Vorabend
Vernetzen Sie sich! Das Get-Together bietet Ihnen am 16. April 2018 ab 19:30 Uhr in der Medical School Hamburg in zwangloser Atmosphäre die besten Möglichkeiten, um mit anderen Dozenten, Ausbildern und Schulleitern ins Gespräch zu kommen.
Wir bitten um verbindliche Anmeldung.
Kostenbeitrag: 45 Euro (Buffet inkl. Getränke)
Bitte nutzen Sie für die Anmeldung unser Ticketportal. Vielen Dank!
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